Germana
Germana wurde am 2. März 1930 geboren und verstarb am 9. Oktober 2020. Sie hatte ein Geschwister, heiratete einen Bauern aus dem Großen Walsertal und war Mutter von 8 Kindern, wovon Sie leider eines verstarb. Germana liebte es zu kochen und Gäste zu beherbergen.
Oma/Ähle
Im Bregenzerwald, Schoppernau in Vorarlberg, Österreich, wird die Großmutter oft liebevoll als "Ähle" bezeichnet. Diese Bezeichnung ist ein Ausdruck der Verbundenheit und des Respekts für die ältere Generation, die im Bregenzerwald tief verwurzelt ist. "Ähle" symbolisiert nicht nur die Rolle der Großmutter als Familienoberhaupt und Herzstück des Hauses, sondern auch ihre Bedeutung als Bewahrerin von Traditionen, Geschichten und kulinarischem Erbe.
Küche
Im Bregenzerwald spielen traditionelle Gerichte eine zentrale Rolle, geprägt von regionalen Zutaten und saisonaler Verfügbarkeit. Typische Zutaten wie Milch und Milchprodukte, Getreide, Kartoffeln, Fleisch, Gemüse und Kräuter bilden die Grundlage der Küche. Beliebte Gerichte sind Käsknöpfle, Grumpira mit Käse oder Speck, Riebel, verschiedene Suppen und Schupfnudeln. Geräuchertes Fleisch und Würste waren wichtige Vorräte, besonders im Winter. Gemeinschaftliches Kochen und Essen waren weit verbreitet, und die Küche richtete sich stark nach dem, was die Jahreszeiten boten, mit einem besonderen Fokus auf Selbstversorgung und Vorratshaltung. Diese kulinarischen Traditionen spiegeln die reiche Kultur und die enge Verbindung zur Natur und Landwirtschaft im Bregenzerwald wider.
Krieg
Das Haus von Oma Germana in Schoppernau diente im Krieg als Zufluchtsort für marokkanische Soldaten. Marokko war damals eine französische Kolonie. In dieser Zeit bot es Schutz und Sicherheit für die Soldaten, die hier Unterschlupf fanden. Heute erinnert diese historische Nutzung an die Bedeutung des Hauses als Ort der Zuflucht und der Menschlichkeit in schwierigen Zeiten.
Gemeindeamt
Einige Jahre wurde das Haus von Oma Germana als Gemeindeamt genützt, da Oma Germanas Großvater 17 Jahre lang der Bürgermeister von Schoppernau war.
Es war also immer schon reges aufkommen und ein Kommen und Gehen im Haus Germana.
Ähles Großvater – die Historie
Joseph Anton Willi, der Urgroßvater von Hanspeter, war ein angesehener Winkelschreiber, ähnlich einem Notar in der heutigen Zeit. Er verfasste Verträge und unterstützte bei Erbangelegenheiten. Zudem war er vier Jahre lang Mitglied des Landtags und anschließend 25 Jahre lang Bürgermeister. Sein Sohn Peter Willi, geboren 1894, führte das Amt seines Vaters fort und war ebenfalls 17 Jahre lang Bürgermeister von Schoppernau. Leider verstarb seine Frau Germana, die Großmutter von Hanspeter bei der Geburt seiner Mutter Germana. Der Bruder von Germana, Josef Willi, lebte in Innsbruck und ein Sohn von ihm, Georg Willi, wurde Bürgermeister in Innsbruck.
Im Jahr 1959 begann Oma Germana erstmals damit, Gästezimmer zu vermieten, obwohl damals noch keine Toiletten mit Wasserspülung vorhanden waren. Ihr Mann Hermann Nigsch, ein Vollerwerbsbauer aus dem Großen Walsertal stammend, unterstützte sie dabei. Die Einnahmen aus dieser Zeit ermöglichten den 7 Kindern den Besuch an weiterführendem Schulen und halfen sich persönlich weiterzuentwickeln.
Buch
Unsere Ähle hat im hohen Alter ein Buch geschrieben, das sich um die Liebe ihres Lebens dreht und die Herausforderungen beschreibt, die Menschen früher bewältigen mussten. Es erzählt von den Strapazen und Entbehrungen vergangener Zeiten sowie den persönlichen Geschichten und Erlebnissen, die das Leben geprägt haben.
Polizeistation
Das Haus von Oma Germana in Schoppernau diente im Laufe seiner Geschichte verschiedenen Zwecken, darunter als Polizeistation um die 1890. Während dieser Zeit war es ein Ort, an dem Sicherheit und Ordnung in der Gemeinde gewahrt wurden. Heute erinnert diese historische Nutzung an die vielseitige Geschichte des Hauses und die Veränderungen, die es im Laufe der Zeit erlebt hat.